Folsäure - B-Vitamin in der Zellteilung
Folsäure gehört in die Kategorie der B-Vitamine und ist ein essenzielles Vitamin. Das bedeutet, dass es über die Nahrung aufgenommen werden muss und nicht im Körper selbst hergestellt werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Folsäure wird für die Zellteilung benötigt
- Vor allem in der Schwangerschaft kann ein Folsäuremangel verheerende Folgen haben
- Selbst die Verbraucherzentralen räumen ein, dass die Versorgung der Menschen in Deutschland mit Folsäure nicht optimal ist
Was ist Folsäure eigentlich für ein Nährstoff?
Folsäure, die nicht zeitnah verarbeitet wird, wird über den Urin ausgeschieden. Darüber hinaus ist Folsäure ein wasserlösliches Vitamin. Das macht es schwer, Folsäure im Körper zu speichern. Was viele Menschen schon mal verwirren kann ist die Frage, was genau der Unterschied zwischen Folat und Folsäure ist. Da beides oftmals in einem Atemzug genannt wird und manchmal dann doch wieder Unterschiede gemacht werden, könnte der Eindruck entstehen, es würde sich um zwei unterschiedliche Nährstoffe handeln.
Dem ist jedoch nicht so. Folat wird die Art des Vitamin B9, wie Folsäure auch genannt wird, die in der Natur vorkommt genannt – also das natürliche Vitamin, wie man es beispielsweise in Gemüse findet. Folsäure hingegen nennt man die synthetisch hergestellt Form dieses Vitamins – also beispielsweise die Variante, die dir in Nahrungsergänzungsmitteln begegnet.
Man muss an der Stelle allerdings sagen, dass der Begriff Folsäure inzwischen allgemein anerkannt ist und den meisten Laien im Bereich der Ernährungswissenschaft auch bereits ein Begriff. Deshalb bleiben wir an dieser Stelle der Einfachheit halber komplett bei dem Begriff Folsäure, unabhängig davon, ob Folat oder Folsäure als solche gemeint ist.
Folsäure ist dabei vor allem vielen Frauen ein Begriff. Nicht ohne Grund – grade für Schwangere und für Frauen, die schwanger werden möchten, kann Folsäure eine ganz besondere Bedeutung bekommen. Das Problem dabei ist, dass Folsäure zu den wenigen Nährstoffen gehört, bei denen sich alle Experten einig sind, dass die Versorgung der Deutschen mit diesem Nährstoff oftmals mangelhaft ist. Dabei kann ein Folsäuremangel unter bestimmten Umständen verheerende Folgen haben.
Grund genug sich einmal näher mit den Themen Folsäure oder Folat, Folsäuremangel und gesunde Aufnahme von ausreichend Folsäure zu befassen.
Welche Funktionen hat Folsäure im Körper?
Folsäure ist ein Nährstoff, der vor allen Dingen im Bereich der Zellteilung und im Wachstumsprozess benötigt wird. Folsäure oder Folat braucht der Körper, um Nukleinsäuren aufzubauen. Diese stellen die Bausteine der Informationsspeicher der Zellen dar. Dazu ist Folsäure ein wichtiger Faktor in Sachen Zellteilung.
Vor allem in Wachstumsphasen in der Kindheit und der Pubertät sowie in der Schwangerschaft ist Folsäure für Wachstum und Zellteilung extrem wichtig. Ein Folsäuremangel kann gerade in diesen Lebensphasen erhebliche und teilweise irreparable Folgen haben.
Info.
Grundsätzlich wird Folsäure, aufgrund seiner Beteiligung an der Zellteilung, von jeder Zelle im Körper benötigt. Es gibt jedoch eine Zellsorte, die sich besonders häufig teilen muss. Die blutbildenden Zellen im Knochenmark teilen sich immer wieder zur Blutbildung. Aus diesem Grund wird Folsäure auch in diesem Bereich besonders benötigt, um die Blutbildung in ausreichendem Maße zu gewährleisten.
Die Wichtigkeit von Folat oder Folsäure für den menschlichen Körper ist längst eingehend bewiesen. Nicht umsonst rät selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bestimmten Personengruppen, Folsäure zu supplementieren.
Wie wichtig Folsäure wirklich für den menschlichen Körper ist, zeigt auch die Tatsache, dass die zuständige EU-Behörde im Rahmen der Health Claims Verordnung eine ganze Reihe interessanter Aussagen zur gesundheitlichen Wirkung von Folsäure oder Folat erlaubt hat.
Hierzu muss man erwähnen, dass die Health Claims Verordnung ins Leben gerufen wurde, um das Ausufern von an den Haaren herbeigezogenen Werbeversprechen zu irgendwelchen Vitaminpräparaten zu unterbinden. Aus diesem Grund dürfen heute nur noch solche allgemeingültigen Gesundheitsaussagen getätigt werden, die ausreichend wissenschaftlich belegt wurden.
Danach muss ein entsprechender Antrag durch die zuständigen Landesbehörden gestellt werden und die EU Kommission muss einer Aufnahme von einzelnen Aussagen in die Health Claims Verordnung zustimmen. Die hier aufgeführten Aussagen sind also mehrfach wissenschaftlich geprüft und von allen Seiten beleuchtet worden.
Dabei hat sich unter anderem herausgestellt, dass Folsäure
- zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft,.
- zu einer normalen Aminosäuresynthese,
- zu einer normalen Blutbildung,
- zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel,
- zu einer normalen psychischen Funktion,
- zu einer normalen Funktion des Immunsystems,
- zu der Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung beiträgt.
Vor diesem Hintergrund kann man sehr wohl festhalten, dass die Folsäureunterversorgung in Deutschland durchaus Anlass zur Besorgnis sein kann.
Symptome eines Folsäuremangels
Natürlich bedeutet Folsäure Unterversorgung nicht automatisch auch das Auftreten von Mangelerscheinungen. Doch genau das kann in diesem Fall so gefährlich sein. Denn wenn eine Frau beispielsweise einen unentdeckten Folsäuremangel in die Schwangerschaft „mitbringt“ kann das für das ungeborene Kind schwere gesundheitliche Folgen haben. Eine der Hauptfolgen bei einem Folsäuremangel ist eine Folsäurebedingte Blutarmut, also eine Anämie. Folgende Symptome können für einen Folsäuremangel sprechen.
- Anämie
- Brennen oder Kribbeln in der Zunge
- Entzündlich gerötete oder „glatte“ Zunge
- Atembeschwerden
- Blässe
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Entzündung der Schleimhäute
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Erhöhte Blutungsneigung
- Depression
- Reizbarkeit
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf Systems
Letzteres ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Folsäure zusammen mit Vitamin B12 dabei hilft, den Homocystein-Spiegel zu senken. Homocystein allerdings steht in dem Verdacht, eben diese Herz-Kreislauf Erkrankungen wie zum Beispiel einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zumindest zu begünstigen. Ein zu hoher Homocystein-Spiegel im Blut wird nämlich mit der frühzeitigen Verkalkung und der damit einhergehenden Verstopfung von Arterien in Verbindunggebracht.
Doch neben diesen Symptomen, die ein Erwachsener und in teilweise verstärkter Form auch ein Kind bei einem Folsäuremangel spüren kann, gibt es noch eine weitere Problemgruppe. Schwangere Frauen, die unter einem Folsäuremangel leiden, gefährden dadurch ihr ungeborenes Kind erheblich. Denn Folgen eines solchen Folsäuremangels können beispielsweise Neuralrohrdefekte wie ein offener Rücken beim Ungeborenen Kind sein. Das kann für das Kind selbst lebenslange schwerwiegende Folgen haben.
Aus diesem Grund sagt beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass es unerlässlich ist, vor allem in der Anfangsphase der Schwangerschaft für eine ausreichende Folsäurezufuhr zu sorgen.
Wie kann es zu einem Folsäure Mangel kommen?
Die Gründe für einen Folsäuremangel können durchaus vielfältig sein. Abgesehen von dem erhöhten Bedarf, zu dem wir gleich noch näher kommen werden, kann es auch verschiedene gesundheitliche Gründe für einen Folsäuremangel geben. Eine chronische-entzündliche Darmerkrankung beispielsweise kann eine Ursache für einen Folsäuremangel sein.
Ebenso eine sehr zuckerreiche Ernährung. Da (industrieller) Zucker die Bildung und das Wachstum von Darmpilzen begünstigt, kann es durch einen zu starken Konsum von Zucker dazu kommen, dass diese Pilze die Rezeptoren, die benötigt werden um die Nährstoffe wie beispielsweise die Folsäure zu verarbeiten, beschädigen oder zumindest vorübergehend lahmlegen. Auch anderweitige Verdauungsstörungen oder ein längere Zeit anhaltender Durchfall können eine Ursache für einen Folsäuremangel sein.
In einem solchen Fall würdest du zwar theoretisch genug Folsäure in die aufnehmen, dein Körper könnte diese nur nicht verarbeiten.
Ein anderer Grund kann beispielsweise Alkoholismus sein. Auch eine über längere Zeit andauernde Behandlung mit Medikamenten wie Antibiotika oder mit Kortison kann ein Grund für einen Mangel an Folsäure sein. Eine schwere Lebererkrankung beispielsweise würde die Verstoffwechslung und damit die abschließende Verarbeitung von Folsäure deutlich erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen.
Auf hierauf kann ein Folsäuremangel zurückzuführen sein. ZU guter Letzt sei noch erwähnt, dass ein Folsäuremangel eine klassische Begleiterscheinung in Chemotherapien im Kampf gegen Krebserkrankungen ist.
Einer der häufigsten Gründe für einen Folsäuremangel ist dabei vor allem eine Mangelernährung. Wer durch die tägliche Nahrung einfach nicht genug Folsäure aufnimmt, der wird früher oder später erste Mangelsymptome an sich erkennen können.
So wird ein Folsäuremangel diagnostiziert
Einen Folsäuremangel festzustellen, ist gar nicht so schwer. Hierzu wird dir einfach etwas Blut abgenommen und die roten Blutkörperchen werden einmal genauer untersucht. Liegt ein Folsäuremangel vor, sind die roten Blutkörperchen vergrößert und lassen sich leicht einfärben.
Info.
Das Problem dabei: Die Symptome, die mit einem Folsäuremangel einhergehen, können auch die Folge verschiedener anderer Erkrankungen und gesundheitlicher Probleme sein. Bis ein Hausarzt auf die Idee kommt, einen Folsäuremangel zu untersuchen, wird er erst einmal eine ganze Reihe anderer möglicher Ursachen abgehakt haben.
Aufgrund der erheblichen Folgen, die für den ungeborenen Fötus auftreten können, sind Frauenärzte bei Schwangeren natürlich entsprechend sensibilisiert und werden bei jeder Vorsorgeuntersuchung im Rahmen der Schwangerschaft auch den Folsäuregehalt prüfen bzw. prüfen, ob ein Folsäuremangel vorliegen könnte. Doch wenn der Schwangerschaft nicht frühzeitig festgestellt wurde, kann es beim ersten Besuch beim Frauenarzt schon u spät sein. Hier kann womöglich schon ein entsprechender Schaden angerichtet worden sein.
Aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung beispielsweise auch Personen, die Schwanger werden möchten, frühzeitig mit einer zusätzlichen Gabe von Folsäure zu beginnen. Spätestens vier Wochen vor Beginn der Geburt. Auf jeden Fall solltest du aber mit gewisser Regelmäßigkeit darauf bestehen, dass dein Arzt prüft, ob du mit Folsäure unterversorgt bist bzw. ob du an einem Folsäuremangel leidest. Zumindest dann, wenn du planst schwanger zu werden.
Wie hoch ist der tatsächliche Tagesbedarf an Folsäure?
Folsäure ist eines der wenigen Vitamine, bei denen der Tagesbedarf zwischen Frauen und Männern in der Regel nicht voneinander abweicht. Lediglich in der Schwangerschaft und in der Stillzeit haben Frauen dann doch einen erheblich höheren Bedarf an diesem wichtigen Vitamin.
Interessant ist hierzu die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die besagt, dass Frauen die Schwanger werden „wollen oder könnten“, wie es auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ausgedrückt wird, zusätzlich zu einer Folsäurereichen Ernährung am Tag rund 400 mcg Folsäure durch Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen sollten, um sicherzustellen, dass eine ausreichende Folsäureversorgung für Mutter und Kind gegeben ist.
Unter welchen Umständen hast du einen erhöhten Folsäure Bedarf?
Einen erhöhten Folsäurebedarf hast du vor allen Dingen unter zwei Umständen. Einmal in der Schwangerschaft und einmal in der anschließenden Stillzeit. Das hat einfache Hintergründe.
In der Schwangerschaft produziert der weibliche Körper so viel Blut, wie zu keiner anderen Zeit. Für die Blutproduktion wird Folsäure in vermehrtem Maße benötigt. Dazu kommt, dass du durch deine Ernährung das ungeborene Kind in dir ausreichend mit Nährstoffen versorgen musst.
Folsäure ist ein Vitamin, dass vor allen Dingen in Sachen Zellteilung und Wachstum eine wichtige Rolle spielt. In diesem frühen Stadium des menschlichen Lebens teilen sich die Zellen ständig und in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Anders wäre das Heranwachsen von einer Eizelle zu einem voll lebensfähigen Baby innerhalb von rund 9 Monaten gar nicht möglich.
Info.
Um also einerseits deinen eigenen Bedarf, der aufgrund der erhöhten Blutbildung schon erhöht ist und andererseits den Bedarf des Kindes, dass gerade eine rasante Wachstumsphase durchmacht zu stillen, tritt bei Schwangeren natürlich ein erhöhter Bedarf auf.
Säuglinge von 0 – unter 4 Monaten haben einen Folsäurebedarf von 60 mcg. Diesen müssen sie, wenn sie voll gestillt werden, über die Muttermilch abdecken. Das geht natürlich nur, wenn die stillende Mutter selbst ausreichend Folsäure in sich aufnimmt. Aus diesem Grund ist der Folsäurebedarf auch in der Stillzeit noch deutlich erhöht – aber eben nicht mehr so deutlich, wie in der Schwangerschaft.
Wie kannst du Folsäure am besten aufnehmen?
Unter normalen Umständen kannst du Folsäure hervorragend mit der Nahrung aufnehmen. Es gibt ausreichend Lebensmittel, die einen guten Folsäuregehalt haben. Allerdings gilt es dabei auch einige Dinge zu beachten. Denn gerade Folsäure ist ein Vitamin, das sehr empfindlich daherkommt.
Hitze, Licht und Sauerstoff können dem Vitamin schaden oder es sogar zur Gänze zersetzen. Das kann zur Folge haben, dass ein eigentlich guter Folsäurelieferant nach falscher Lagerung oder Behandlung am Ende nur noch sehr wenig Folsäure liefert. Das kann dann ebenfalls ein Grund für eine Unterversorgung sein. Aus diesem Grund ist es so wichtig, folsäurehaltige Lebensmittel richtig zuzubereiten. Wenn du diese beispielsweise erhitzen willst, solltest du die Hitze langsam zuführen und die Lebensmittel nicht im Wasser kochen, sondern eher dampfgaren. So bleiben mehr Vitamine enthalten.
Wenn du folsäurehaltige Lebensmittel lagerst, dann nicht unbedingt an einem Platz, an dem sie regelmäßig von der Sonne beschienen werden. So kannst du dafür sorgen, dass deine Lebensmittel so viel Folsäure wie möglich behalten. Wenn du Gemüse zubereitest, solltest du ohnehin am besten frisches Gemüse nehmen – hier sind die Nährstoffe noch am großzügigsten vorhanden.
Macht die Folsäure Aufnahme über Nahrungsergänzungsmittel Sinn?
Nimmt man den Tagesbedarf an Folsäure, der für einen Erwachsenen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen wird und vergleicht diesen mit der obigen Liste an Lebensmitteln, stellt man schnell fest, dass eine vollständige und umfassende Versorgung mit Folsäure allein über die Nahrung eigentlich kein Problem darstellen dürfte. Wenn du einen Bedarf in Höhe von 300 mcg am Tag abdecken musst und allein durch 200 g Erbsen diesen Bedarf bereits abdecken kannst – warum sollte es dann nötig sein, Nahrungsergänzungsmittel zu nutzen?
Die Erklärung ist einfach. Weil die oben angegebenen Werte sich darauf beziehen, was die entsprechenden Lebensmitteln im Optimalfall an Folsäure liefern. Wie bereits erwähnt ist Folsäure ein Vitamin, dass Hitzeempfindlich ist. Dazu kann Folsäure nicht gut mit UV-Strahlung umgehen. Auch Sauerstoff kann dazu führen, dass Folsäure zersetzt wird. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Gurke, die bereits einige Tage gelegen hat und dabei womöglich noch den einen oder anderen Sonnenstrahl abbekommen hat, kaum noch über die Menge an Folsäure verfügen wird, die sie im Idealfall geliefert hätte.
Gleiches trifft auf Lebensmittel zu, die gekocht werden. Vor allem, wenn Lebensmittel im Wasserbad gekocht werden. Hier gibt es verschiedene Aspekte, die zu einem starken Verlust der enthaltenen Folsäure führen können. Da wäre zum einen natürlich die Hitzeempfindlichkeit. Langes Kochen führt da schnell zu einer Zersetzung des wichtigen Vitamins. Als zweiter Punkt ist das Kochen im Wasser aufzuführen.
Da Folsäure ein wasserlösliches Vitamin ist, führt kochen im Wasser dazu, dass Teile der enthaltenen Folsäure quasi ausgewaschen werden. Insofern geht in diesem Fall nicht nur Folsäure durch die Hitze, sondern auch durch das Wasserbad verloren.
Info.
Genau diese Punkte dürften die Hauptursache dafür sein, dass viele Menschen in Deutschland unter einer Unterversorgung in Sachen Folsäure leiden. Denn eigentlich ist genug Folsäure in der täglichen Nahrung enthalten. Das entsprechende Gemüse müsste allerdings roh und quasi frisch vom Feld verzehrt werden, damit wirklich die volle Folsäuremenge enthalten wäre. Beides ist oftmals gar nicht möglich, sodass wir am Ende mit einem deutlich niedrigeren Folsäuregehalt leben müssen.
Da es also durchaus schwierig ist, den Tagesbedarf an Folsäure mit der täglichen Nahrung abzudecken, ist eine Supplementierung von Folsäure auf jeden Fall sinnvoll.
Nicht nur sinnvoll sondern wichtig ist eine entsprechende zusätzliche Zufuhr dann, wenn du schwanger bist oder es werden möchtest. Denn in diesem Fall hast du einen derart erhöhten Bedarf an Folsäure, sobald es zu einer Schwangerschaft kommt, dass eine Abdeckung über die tägliche Nahrung unmöglich scheint. Insofern ist für diesen Personenkreis, so bestätigen es auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und die Verbraucherzentralen, eine zusätzliche Gabe von Folsäure unerlässlich.
Bleibt die Frage, ob die Gabe von Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln auch irgendwelche Nachteile mit sich bringt. Das kann durchaus der Fall sein.
Viele Folsäurepräparate kommen als Kombipräparate daher. Das bedeutet, dass sie nicht nur Folsäure, sondern auch diverse andere Nährstoffe enthalten. Manche dieser Nährstoffe sind aber auch in der täglichen Nahrung bereits in ausreichendem Maß vorhanden und könnten bei einer Überdosierung zu ungewollten Nebenwirkungen führen. aus diesem Grund solltest du dich grundsätzlich umfassend informieren, welche zusätzlichen Nährstoffe in dem Nahrungsergänzungsmittel sind, das du einnehmen möchtest.
Bleiben wir hier bei dem Beispiel der Schwangerschaft. Schwangere Frauen müssen ausreichend Folsäure zu sich nehmen, sollten aber unbedingt darauf achten, dass es nicht zu einer Überdosierung von Vitamin A kommt. Greifst du zu einem Kombipräparat, dass sowohl Folsäure als auch Vitamin A enthält, kann das für das ungeborene Kind wiederum schädlich sein.
Auch eine zu hohe Dosis an Folsäure bringt ihre Tücken mit sich. So kann eine fortlaufende Überdosierung von Folsäure beispielsweise dazu führen, dass ein Vitamin B12 Mangel zu spät oder gar nicht bemerkt wird. Eines der klarsten Zeichen für einen Vitamin B12 Mangel ist die Blutarmut – die durch einen Folsäureüberschuss verschleiert wird. Das Problem dabei ist, dass ein Vitamin B1 Mangel auch Nervenschädigungen zur Folge hat, die ab einem gewissen Stadium nicht mehr repariert werden können. Wurde der Mangel aufgrund eines zu hohen Folsäurespiegels zu spät erkannt, kann das zu diversen irreparablen Schäden führen.
Es gilt also auch an dieser Stelle: Wenn du Folsäure durch Nahrungsergänzungsmittel zuführst, solltest du darauf achten, die auf keinen Fall mehr als insgesamt 1 mg Folsäure zu dir zu nehmen.
Alles in allem muss man also festhalten, dass die Vorteile im Fall einer Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln überwiegen. Es gilt dabei aber auf jeden Fall, vorsichtig zu sein und eine Überdosierung sowohl von Folsäure als auch von anderen begleitenden Nährstoffen zu vermeiden.
Welche Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure gibt es?
Wie bei den meisten Nährstoffen, die in Nahrungsergänzungsmitteln verkauft werden, gibt es auch bei der Folsäure verschiedene Formen. Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure findest du dabei auf dem Markt als
- Kapseln
- Tabletten
- Tropfen
- Pulver
- Granulat
Das sind die meist vertretenen Varianten. Viele davon sind allerdings auch Kombinationspräparate – vor allem in Kombination mit verschiedenen anderen B Vitaminen. Stellt sich die Frage, welches der genannten Nahrungsergänzungsmitteln für dich am Ende wirklich das Beste ist.
Zum einen ist das natürlich ein Stück weit eine Sache des persönlichen Geschmacks. Es gibt aber tatsächlich auch ein paar Punkte, die für bestimmte Nahrungsergänzungsmittel sprechen. Fassen wir die Vor- und Nachteile doch einmal kurz zusammen.
Folsäure Kapseln
Kapseln kommen mit einer glatten und in der Regel magensaftresistenten Hülle daher. Das hat zweierlei Gründe. Zum einen kann die Kapsel auf diese Art, selbst wenn sie größer ist, leicht den Hals hinuntergleiten. Der zweite Punkt hat etwas damit zu tun, wie viel von dem Wirkstoff am Ende wirklich im Körper ankommt. Denn die Kapsel muss erst einmal durch den Magen und Verdauungstrakt, bis sie schließlich im Dünndarm ankommt, wo die Folsäure zersetzt werden und über die entsprechenden Rezeptoren in den Körper abgegeben werden soll. Dank der Hülle kommt tatsächlich der gesamte Wirkstoff dort an, wo er schließlich verarbeitet werden kann.
Folsäure Tabletten
Tabletten sind eigentlich den Kapseln sehr ähnlich. Nur das sie teilweise etwas schwieriger zu schlucken sind, weil sie eben keine glatte Hülle haben. Darüber hinaus kann es durchaus passieren, dass eine Tablette schon bevor sie im Dünndarm ankommt, teilweise zersetzt wurde. Deshalb greifen viele Nutzer lieber zur Kapsel, als zur klassischen Tablette.
Dabei gibt es eine gute Tablettenvariante, die die Vorteile der Kapsel mit der Form einer Tablette vereint – die Retard Tablette. Denn diese ist ebenfalls magensaftresistent und so ummantelt, dass der Wirkstoff nur langsam an den Körper abgegeben wird. Diese Tabletten werden gern auch als Depottabletten bezeichnet, da sie den Wirkstoff wie ein Depot im Verlauf von teilweise bis zu 24 Stunden an den Körper abgeben. So ist eine optimale Versorgung über einen längeren Zeitraum gesichert. Vor allem bei einem Vitamin wie Folsäure, dass der Körper nicht speichern kann, kann eine solche Depotversorgung durchaus Sinn machen.
Folsäure Tropfen
Folsäure ist wasserlöslich und kann deshalb gut in flüssiger Form aufgenommen werden. Der Wirkstoff geht über den Speichel und die Schleimhäute im Prinzip auf direktem Weg in die Blutbahn und kann so schnell verstoffwechselt werden. Bleibt nur die Frage, ob du den Geschmack solcher Tropfen magst. Aber auch hier gilt, das nicht zeitnah verbrauchte Folsäure ausgeschieden wird.
Folsäure Pulver
Der Vorteil bei einem Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform ist immer der, dass man es bequem untermischen kann. Wenn es geschmacksneutral ist, kannst du es sogar problemlos in Säfte oder andere Getränke mischen oder einfach unter dein Müsli heben. Der entscheidende Nachteil hierbei – ein vergleichsweiser großer Teil der Folsäure wird gar nicht erst bei den Rezeptoren im Darm ankommen, sondern bereits im Magen zersetzt werden. Von der Bioverfügbarkeit her ist Pulver in aller Regel der schlechteste Lieferant.
Folsäure Granulat
Granulat ist fast wie Pulver, nur in der Anwendung deutlich anders gestaltet. Denn hier nimmst du die Granulatkügelchen und lässt diese langsam im Mund zergehen – am besten direkt unter der Zunge. Die Schleimhäute im Mund nehmen hierbei den Wirkstoff unmittelbar auf leiten ihn in die Blutbahn weiter, wo er an die Stellen gebracht wird, an denen er verstoffwechselt werden soll. Entsprechendes Granulat gibt es in den verschiedensten Geschmacksrichtungen.
Möglichkeiten, Folsäure zu kaufen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Diese Möglichkeiten lassen sich leicht in vier Klassen oder Gruppen zusammenfassen.
- Supermärkte und Drogeriemärkte
- Apotheken
- Online Apotheken
- Onlinehandel
Jeder dieser Einkaufswege hat seine Vor- und seine Nachteile. Für welche Möglichkeit du dich entscheidest, hängt zum einen ein Stück weit davon ab, was dir in dem Zusammenhang wichtig ist. Wir wollen dir an dieser stelle einmal die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten aufzeigen, um dir die Entscheidung an der Stelle zu erleichtern.
Jeder der genannten Einkaufswege hat mit Sicherheit seinen Reiz. Grade der Onlinehandel bietet dir dabei die Chance, sehr hochwertige Produkte mit einer einer hohen Bioverfügbarkeit vergleichsweise günstig einzukaufen.
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