Biotin: Das wasserlösliche Vitamin B7 aus dem B-Komplex
Biotin ist ein Vitamin, dass zu den wasserlöslichen B-Vitaminen gehört. Auch wenn Biotin teilweise im Körper selbst hergestellt wird (dazu später noch mehr) konnte bislang nicht abschließend erforscht werden, ob das im Körper selbst hergestellte Biotin im Körper auch wirklich verarbeitet werden kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, ausreichend Biotin über die Nahrung zu sich zu nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Körper braucht Biotin für eine ganze Reihe wichtiger Funktionen
- Biotin ist in vielen Lebensmitteln enthalten – oftmals aber nur in sehr geringen Mengen
- Die Empfehlungen für die tägliche Versorgung mit Biotin sind lediglich Schätzwerte
Was genau ist Biotin eigentlich?
Biotin wird im Allgemeinen auch häufig als Vitamin B7 oder als Vitamin H bezeichnet. Die Bezeichnung „Vitamin H“ hat Biotin vor allem einem Umstand zu verdanken – der positiven Auswirkung des Vitamins auf die Haut und die Haare. Da man noch vor einigen Jahren Biotin in der Hauptsache mit diesen beiden Bereichen in Verbindung gebracht hat, lag „Vitamin H“ nahe – heute weiß man allerdings, dass Biotin im Körper viel mehr kann, als nur schöne Haare und eine gesunde Haut zu fördern.
Biotin ist in aller erster Linie erst einmal ein essenzielles Vitamin. Das bedeutet, dass der Körper dieses Vitamin nicht (oder nicht in ausreichender Menge) selbst herstellen kann, weshalb es über die Nahrung aufgenommen werden muss.
Wozu wird Biotin im Körper gebraucht?
Biotin hat im Körper eine ganze Reihe verschiedener Aufgaben zu erledigen. So ist Biotin beispielsweise ein sogenannter Cofaktor. Das bedeutet, dass Biotin ein Bestandteil von Enzymen wird, die dann wiederum wichtig für verschiedene Stoffwechselaufgaben im Körper sind. Als Cofaktor hat Biotin dabei Einfluss auf
- Den Fettstoffwechsel
- Den Eiweißstoffwechsel
- Die Verarbeitung von Kohlenhydraten
Die Enzyme im Körper wirken wie Katalysatoren – ohne diese könnten viele wichtige Stoffwechselaktivitäten im Körper gar nicht vonstattengehen. Da einige dieser Enzyme Biotin als wichtigen Bestandteil haben, können sie ohne ausreichende Biotinversorgung nicht im Körper hergestellt werden – es kommt also zu Fehlfunktionen, weil nicht ausreichend Enzyme vorhanden sind.
Neben den Aufgaben als Cofaktor kann Biotin aber auch noch einiges mehr. Denn Haut und Haare brauchen Biotin zum gesunden Wachstum.
Wie hoch ist der tatsächliche Bedarf an Biotin?
Hier gehen die Meinungen, wie so oft in der Ernährungswissenschaft auseinander. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die stets recht gute und sinnvolle Empfehlungen in Sachen notwendige Tagesdosis gibt, rät hier die folgenden Mindestdosen am Tag aufzunehmen:
Alter | Empfohlene Tagesdosis in Mikrogramm |
0 – 4 Monate |
5 |
4 – unter 12 Monate |
5 - 10 |
1 – 6 Jahre |
10 – 15 |
7- 10 Jahre |
15 – 20 |
10 – 13 Jahre |
20 – 30 |
13- 15 Jahre |
25 – 35 |
Ab 15 Jahre |
30 – 60 |
Dabei geht die DGE auch bei Schwangeren und stillenden Müttern nicht von einem erhöhten Bedarf aus. Interessant ist, dass die europäische Recommended Daily Allowance (RDA) sieht heute für Erwachsene eine Tagesdosis von mindestens 50 Mikrogramm vor. Interessant ist, dass die Empfehlung, die in der europäischen RDA festgelegt war, vor wenigen Jahren noch 150 Mikrogramm lautete.
Das ist umso auffälliger, als das in der Zwischenzeit keinerlei neu Erkenntnisse auf diesem Gebiet gewonnen wurden. Es gibt schlechtweg nicht ausreichend Studien am Menschen, um zu belegen, wie hoch der tägliche Mindestanteil an Biotin in der Nahrung sein sollte.
Ein großer Vorteil an Biotin ist, dass es hier offensichtlich keine Nebenwirkungen gibt. Denn auch bei hochdosierten Behandlungen in ärztlicher Begleitung aufgrund von schweren Hauterkrankungen oder anderen Symptomen, die mit einer Biotingabe von mehr als 200 Mikrogramm am Tag behandelt wurden und das über einen längeren Zeitraum hinweg, konnten keine negativen Nebenwirkungen festgestellt werden.
Unter welchen Umständen hast du einen erhöhten Biotinbedarf?
Einen erhöhten Biotinbedarf, wie man ihn bei anderen Vitaminen oder Spurenelementen kennt, gibt es bei Biotin kaum. Die einzige Personengruppe, bei der man wirklich von einem erhöhten Biotinbedarf ausgeht, sind Raucher. Hier wird Biotin im Körper offensichtlich schneller abgebaut, als bei Menschen, die nicht rauchen.
Manche Experten schreiben auch Schwangeren und stillenden Müttern einen erhöhten Biotinbedarf zu – die Empfehlung der DGE sagt etwas anderes. Fakt ist allerdings, dass Muttermilch Biotin enthält – somit geben stillende Mütter, zusätzlich zu dem Biotin, das sie ohnehin verbrauchen und zu dem, das ausgeschieden wird, auch Biotin an den Säugling ab. Dabei muss man beachten, dass so die empfohlene Tagesdosis für Säuglinge entstanden ist.
Man hat die Biotinmenge in der Muttermilch festgestellt, die durchschnittliche Trinkmenge eines Säuglings ermittelt und daraus Rückschlüsse auf die empfohlene Tagesdosis in Sachen Biotin für Säuglinge gezogen. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass rund 5 Mikrogramm Biotin am Tag bei einer stillenden Mutter für die Versorgung des Säuglings aufgewendet werden. Damit ist eine zusätzliche Biotinaufnahme für Schwangere und stillende Mütter auf jeden Fall empfehlenswert.
Dazu kommt bei Schwangeren ein Faktor, der bislang auch noch nicht abschließend wissenschaftlich bzw. medizinisch geklärt werden konnte. Bei rund 35 % aller Schwangeren kommt es im Verlauf der Schwangerschaft zu einem leichten Biotinmangel – dieser bleibt allerdings in der Regel sowohl für die Schwangere als auch für das ungeborene Kind folgenlos.
Mediziner und Ernährungswissenschaftler führen diesen Biotinmangel darauf zurück, dass bei diesen Frauen im Urin erhöhte Mengen an Biotinmetaboliten festgestellt wurden. Diese scheinen zum Beispiel durch schwangerschaftstypische hormonelle Veränderungen zu entstehen – die Folge ist ein stärkerer Abbau des Biotins im Körper. Die konkrete Ursache hierzu konnte noch nicht ermittelt werden – ein Grund sich mit ausreichend Biotin gerade in der Schwangerschaft zu versorgen kann dies allerdings allemal sein.
Wie kann es zu einem Biotinmangel kommen?
Dass die bloße Zugehörigkeit zu einer der oben genannten Gruppen unweigerlich zu einem Biotinmangel führen muss, kann man so nicht sagen. Denn die Aufnahme von Biotin über die tägliche Nahrung ist denkbar einfach – es gibt eine Menge Lebensmittel, die ausreichend Biotin mitbringen und sehr gute Biotinlieferanten sind.
Allerdings muss man natürlich vor allem wenn man zu den oben genannten Personengruppen gehört etwas mehr darauf achten, dass man sich auch genau diese Lebensmittel herauspickt und diese regelmäßig auf dem Speiseplan stehen hat, ansonsten kann es durchaus zu einem Biotinmangel kommen.
Viel größer ist allerdings die Zahl der Fälle, in denen ein Biotinmangel auf andere Ursachen als auf einen erhöhten Biotinbedarf zurückzuführen ist. Für einen Biotinmangel werden nämlich in der Regel die folgenden Ursachen verantwortlich gemacht:
Medikamente
Die Einnahme von Antibiotika beispielsweise kann dazu führen, dass der Körper Biotin nicht im gewohnten Maß aufnehmen kann. Da durch Antibiotika auch die Darmflora geschädigt wird und diese für die Resorption von Biotin besonders wichtig ist, kann eine längere Antibiotikagabe zu Biotinmängeln führen – auch wenn man eigentlich ausreichend Biotin zuführt.
Gleiches gilt für eine Kortisontherapie. Kortison muss dabei noch nicht einmal über einen längeren Zeitraum genommen werden, da dieses Medikament die Darmflora innerhalb kürzester Zeit beschädigen kann.
Ebenfalls für einen Biotinmangel verantwortlich können Medikamente gegen Epilepsie sein. Eine Ursache für den Zusammenhang konnte man bislang nicht finden – den Zusammenhang selbst allerdings anhand von Studien klar belegen.
Chronische Erkrankungen
Vor allem Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes können dazu führen, dass der Körper nicht in der Lage ist, Biotin in ausreichender Menge aus der Nahrung zu separieren und über den Darm ins Blut weiterzureichen.
Eine Verringerung der Resorptionsfläche
Die Resorptionsfläche für die Aufnahme von Biotin in den Körper ist der Darm. Bei manchen Erkrankungen wird es notwendig, einen Teil des Darms zu entfernen – zum Beispiel, wenn es zu Darmkrebs gekommen ist und der befallene Teil des Darms operativ entfernt werden muss. In diesen Fällen ist eigentlich immer davon auszugehen, dass sich mit der Zeit ein Biotinmangel entwickelt, da der Körper nicht mehr die notwendige Resorptionsfläche zur Verfügung stehen hat.
Andere Ursachen
Neben den genannten Punkten kann es auch noch andere Ursachen für einen Biotinmangel geben. So kann beispielsweise der regelmäßige Verzehr von rohen Hühnereiern zu einem Biotinmangel führen. Das liegt daran, dass im rohen Eiweiß ein Polypeptid mit Namen Avidin zu finden ist. Avidin bindet das Biotin, dass sich in Eiweiß befindet, fest an sich und kann auch nicht von diesem getrennt werden. Erst wenn das Eiweiß erhitzt wird trennen sich Avidin und Biotin.
Im Körper bindet Avidin ebenfalls das Biotin, dass sich bereits im Darm befindet und verhindert so, dass es vom Körper aufgenommen werden kann. Der unregelmäßige Verzehr von rohem Ei ist dabei kein großes Problem – nur wer beispielsweise im Rahmen einer besonders eiweißreichen Sportlerdiät regelmäßig rohes Ei zu sich nimmt läuft Gefahr dadurch einen Biotinmangel zu produzieren.
Symptome eines Biotinmangels
Betrachtet man die Menge an Abläufen und Prozessen im Körper, bei denen Biotin eine Rolle spielt, wundert es nicht, dass ein Biotinmangel auf die unterschiedlichsten Arten auftreten kann. Dazu gehören beispielsweise:
- Farbveränderungen der Haare
- Brüchige und stumpfe Haare
- Haarausfall
- Eine blasse und gräuliche Hautfarbe
- Fehlempfindungen auf der Haut
- Hautstörungen und Hautveränderungen
- Eine höhere Anfälligkeit für Infektionen
- Brüchige Finger- und Fußnägel
- Muskelschmerzen
- Depressionen
- Appetitlosigkeit oder Übelkeit
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Negative Veränderungen des Stoffwechsels
- Halluzinationen
- Bewegungsstörungen
- Verringerte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
- Starke Müdigkeit
- Hypotonie
- Anämie
- Erhöhte Schmerzsensibilität
- Störung der Herzfunktion
Das Problem bei einem Biotinmangel ist letztlich das, dass ein solcher in der Regel erst relativ spät festgestellt wird. Da es so viele verschiedene Erscheinungsformen eines Biotinmangels gibt, die dazu auch noch größtenteils auch auf das Fehlen anderer Nährstoffe oder aber auch auf ernsthafte Erkrankungen zurückzuführen sein können, ist es immer schwierig direkt einen Biotinmangel festzustellen.
Diagnostiziert wird ein Biotinmangel durch eine Untersuchung des Bluts oder des Urins. Wenn tatsächlich ein Biotinmangel festgestellt wird, kann dieser vergleichsweise schnell durch die Gabe hoher Biotinmengen ausgeglichen werden. Schon nach wenigen Tagen normalen Biotinkonsums im Rahmen der empfohlenen Tagesdosis sollten die Symptome dann zur Gänze verschwinden.
Allein wer aufgrund von Biotinmangel Probleme mit den Haaren oder den Nägeln hat, wird etwas länger auf ein vollkommenes Verschwinden der Probleme warten müssen – hier braucht der Körper einfach etwas mehr Zeit, um dem Mangel abzuhelfen.
Kurz zusammengefasst
Biotin erfüllt im Körper eine Menge wichtige Aufgaben. Kommt es zu einem Biotinmangel, kann das schwere Folgen für die eigene Gesundheit und den Körper haben – allerdings zum Glück in der Regel nur kurzzeitig. Sobald der Biotinhaushalt wieder ausgeglichen ist und die Biotinzufuhr wieder zunimmt, verschwinden die Symptome des Biotinmangels auch recht schnell wieder. Wer also das Gefühl hat, es könnte ein Biotinmangel sein, sollte sich auf jeden Fall in ärztliche Behandlung begeben, um entsprechende Tests durchführen zu lassen.
Wie kannst du Biotin am besten aufnehmen?
Biotin ist den meisten Menschen ein Begriff – nicht zuletzt, weil die Werbung dieses Vitamin in den letzten Jahren durchaus sehr bekannt gemacht hat. Der Zusammenhang zwischen gesunden Haaren, einer gesunden Haut und guten Nägeln und einem ausreichenden Biotinkonsum wird den Menschen in der Werbung immer wieder vor Augen geführt und hat dabei die interessantesten Stilblüten getrieben.
So zum Beispiel die Idee, Haarshampoo und Duschgel mit Biotin anzureichern. Bleibt die Frage, ob diese Variante eine sinnvolle Art ist, Biotin aufzunehmen. Das lässt sich verneinen. Denn eine Biotinaufnahme über die Haut erfolgt, wenn überhaupt, dann nur in sehr geringem Maße. Es ist nicht so, dass entsprechend angereicherte Produkte schädlich wären – im schlimmsten Fall sind sie einfach nutzlos. Im besten Fall bringen sie einen minimalen Erfolg.
Ein adäquater Weg, um den Biotinbedarf für einen ganzen Tag zu stillen, sind diese Methoden allerdings nicht. Das ist für die meisten Menschen aber auch gar nicht nötig. Denn wer nicht unbedingt krankheitsbedingt oder aufgrund einer Medikation Probleme mit der Resorption des Biotins hat, kann in den meisten Fällen seinen Biotinbedarf sehr gut über die tägliche Nahrung stillen.
Eine gute Alternative - auch wenn es darum geht, sicherzustellen, dass die empfohlene Tagesdosis erreicht wird – sind Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin.
Welche Lebensmittel sind gute Biotinlieferanten?
Biotin kommt in vielen gängigen Nahrungsmitteln vor. Oftmals zwar nur in kleinen Mengen, dafür aber in so vielen unterschiedlichen Speisen und Nahrungsmitteln, dass es über den Tag verteilt sehr gut möglich ist, den Tagesbedarf zu stillen.
Hier haben wir einmal eine Liste mit Lebensmitteln und ihrem jeweiligen Biotingehalt zusammengestellt.
Lebensmittel | Biotingehalt auf 100 g |
Obst |
|
Kirschen |
0,4 Microgramm |
Bananen |
5,0 Microgramm |
Erdbeeren |
3,0 Microgramm |
Äpfel |
1,0 Microgramm |
Aprikosen |
1,0 Microgramm |
Grapefruit |
0,7 Microgramm |
Gemüse |
|
Blumenkohl |
1,0 Microgramm |
Tomaten |
3,0 Microgramm |
Erbsen |
2,1 Microgramm |
Spinat |
2,0 Microgramm |
Kartoffeln |
0,2 Microgramm |
Spargel |
0,7 Microgramm |
Champions |
12,0 Microgramm |
Pfifferlinge |
15,0 Microgramm |
Shiitakepilze |
15,0 Microgramm |
Steinpilze |
15,0 Microgramm |
Milch/ Milchprodukte und Eier |
|
Gouda Käse |
2,6 Microgramm |
Eigelb |
50,0 Microgramm |
Eier |
23,0 Microgramm |
Vollmilch |
3,5 Microgramm |
Fleisch |
|
Rindfleisch |
1,9 Microgramm |
Rinderleber |
100,0 Microgramm |
Schweineleber |
30,0 Microgramm |
Putenbrust |
10,0 Microgramm |
Entenfleisch |
6,0 Microgramm |
Schweinefleisch |
3,3 Microgramm |
Fisch |
|
Kabeljau |
2,7 Microgramm |
Tintenfisch |
11 Microgramm |
Hering |
9,0 Microgramm |
Forelle |
7,7 Microgramm |
Rotbarsch |
4,8 Microgramm |
Nüsse |
|
Mandeln |
10,0 Microgramm |
Erdnüsse |
34,0 Microgramm |
Walnüsse |
20,0 Microgramm |
Pistazien |
16,0 Microgramm |
Getreide |
|
Haferflocken |
20,0 Microgramm |
Weizenmehl (Typ 405) |
1,0 Microgramm |
Roggenmehl (Typ 1740) |
4,0 Microgramm |
Reis (ungeschält) |
3,0 Microgramm |
Reis (geschält) |
1,0 Microgramm |
Andere Lebensmittel |
|
Sojasprossen |
30,0 Microgramm |
Trockenhefe |
200,0 Microgramm |
Der Hauptkritikpunkt vieler bei Lebensmitteltabellen wie den obenstehenden ist der, dass die Werte, die hier gesammelt wurden, schon durchaus in die Jahre gekommen sind. Die Böden sind aber in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten nicht nährstoffreicher geworden, sondern eher ärmer an vielen wichtigen Nährstoffen. Insofern sind viele Experten sich einig, dass die gängigen Angaben zum Gehalt von verschiedenen Nährstoffen in Lebensmitteln – insbesondere in Gemüse und Obst, heute nicht mehr komplett korrekt sind.
Angaben, die sich auf Fleisch oder Fisch beziehen sind immer auch ein Stück weit davon abhängig, wie die Tiere gezüchtet und gefüttert wurden. Bei Fischen stellt sich auch die Frage nach dem Fanggebiet – hier kann man durchaus nochmal Unterschiede feststellen.
Info.
Was auf jeden Fall bei der Auswahl der richtigen Lebensmittel beachtet werden sollte ist der Umstand, dass die Bioverträglichkeit des Biotins aus pflanzlichen Quellen, insbesondere aus Getreidesorten, vergleichsweise niedrig ist. Am höchsten wird die Bioverträglich von Biotin aus Fleisch, Eigelb und Fisch betrachtet.
Trotz aller Bedenken haben sich die Nährwertangaben in den letzten Jahren nicht signifikant verändert und Tatsache ist auch, dass diese teilweise von Quelle zu Quelle etwas schwanken. Dennoch kann man sie problemlos als Richtwert nehmen – wer sich die obenstehende Liste ansieht weiß danach in etwa einzuschätzen, welche Lebensmittel einen vergleichsweise hohen Biotingehalt liefern – und welche eher einen geringen Anteil zur Biotinversorgung beitragen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Gibt es Dinge, die bei der Zubereitung von biotinreichen Lebensmitteln zu beachten sind?
Es gibt zwei wichtige Dinge, die bei der Zubereitung von biotinreichen Lebensmitteln zu beachten sind. Zum einen muss man wissen, dass Biotin, wie eigentlich alle B-Vitamine, hitzeempfindlich ist. Das bedeutet, dass insbesondere beim längeren Kochen oder braten viel Biotin verloren geht.
Darüber hinaus ist Biotin wasserlöslich – langes kochen im Wasserbad ist daher gleich in zweifacher Hinsicht schädlich für den Biotingehalt der Lebensmittel. Die wohl schonendste Art, biotinreiche Lebensmittel zuzubereiten, ist das Dünsten. Wer nicht ums kochen herumkommt, sollte das Kochwasser möglichst wiederverwenden – auch wenn viel wertvolles Biotin aus dem gekochten Gemüse oder den anderen gekochten Lebensmitteln ins Wasser entwichen ist – wenn das Wasser zu einer Soße weiterverarbeitet wird, nimmt man das Biotin eben auf diesem Weg noch auf.
Macht die Biotinaufnahme über Nahrungsergänzungsmittel Sinn?
Im Fall von Biotin kann man diese Frage eigentlich immer bejahen. Denn zum einen besteht faktisch keine Gefahr, Biotin zu überdosieren. Zum anderen kann es ausreichend Gründe dafür geben, dass Biotin im Körper nur bedingt aufgenommen werden kann – da macht es Sinn, die Biotinzufuhr so hoch wie möglich zu halten.
Dazu kommt eine weitere Personengruppe, die sich auf jeden Fall Gedanken über eine Zufuhr von Biotin durch Nahrungsergänzungsmittel machen sollte: Ältere Menschen. Denn mit dem Alter lassen auch die Darmaktivitäten langsam nach. Das bedeutet unter anderem, dass bei weitem nicht mehr so viele Nährstoffe über die Darmwände ins Blut abgegeben werden, wie in jüngeren Jahren.
Da die Verarbeitung von Biotin im Darm ohnehin vergleichsweise schwierig ist und eine gesunde Darmflora voraussetzt, sind gerade ältere Menschen besonders schnell von einem Biotinmangel betroffen. Das Problem dabei – gerade bei ihnen merkt man es oft längere Zeit gar nicht. Um dieser Problematik vorzubeugen macht es Sinn, im Alter regelmäßig den Biotinhaushalt durch passende Nahrungsergänzungsmittel aufzufüllen
Es gibt zahlreiche biotinreiche Lebensmittel. Am besten im Körper verarbeiten lässt sich allerdings das Biotin aus Fisch, Fleisch und Eiern.
Es gibt allerdings auch einen Punkt, der gerade bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Biotin zu beachten ist. Viele dieser Nahrungsergänzungsmittel kommen in einem Kombipräparat daher. In diesem Fall gilt es genau hinzusehen, welche anderen Nährstoffe und Vitaminpräparate hier enthalten sind. Ein Klassiker, wenn es um die Kombination mit Biotin geht, ist beispielsweise Kieselerde. Hierbei handelt es sich um Mineralien und Sedimente, mit einem hohen Silicium Gehalt.
Von einer Einnahme von Kieselerde über einen längeren Zeitraum raten Experten heute allerdings ab. Denn zum einen können dadurch Silicium haltige Nierensteine entstehen. Zum anderen können die Nieren durch eine langfristige Einnahme von Kieselerde auch anderweitig geschädigt werden. Wer also auf längere Dauer gesehen seine Biotinzufuhr mit einem Nahrungsergänzungsmittel sicherstellen möchte, sollte sich möglichst ein Präparat ohne zugesetzte Kieselerde aussuchen.
Vor- und Nachteile der Zufuhr von Biotin mit Nahrungsergänzungsmitteln
Vorteile | Nachteile |
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Welche Nahrungsergänzungsmittel mit Biotin gibt es?
In den meisten Fällen kommt Biotin in Form von Kapseln oder Tabletten als Nahrungsergänzungsmittel daher. Doch auch als Pulver kann man Biotinhaltige Mittel kaufen. Für Kinder besonders gut geeignet sind mit Biotin versetzte Gummibärchen.
Welche Unterschiede es in der Anwendung gibt, zeigen wir hier einmal kurz auf.
Tabletten
Tabletten mit Biotin sind die Variante, bei der das Biotin am meisten weiterverarbeitet wurde. Die Tabletten lösen sich im Magen vergleichsweise schnell auf und geben das Biotin direkt in voller Menge in den Darm, wo es in Teilen verarbeitet wird. Was der Körper nicht verarbeiten kann, wird ausgeschieden.
Es gibt inzwischen auch sogenannte Retard Tabletten – diese Depottabletten lösen sich langsamer auf und geben den Nährstoff so auch nur langsamer an den Körper ab. Damit hat der Körper mehr Zeit, das Biotin über den Darm aufzunehmen und dieses dann über die Blutbahnen zu verteilen.
Kapseln
Kapseln beinhalten meist deutlich weniger künstlich be- oder verarbeitetes Biotin. Der Mantel um die Kapsel herum sorgt dafür, dass der Inhalt nicht zu schnell in den Magen und den Darmbereich abgegeben wird. Erst nach und nach kommen die Nährstoffe hier in den Darm und können so auch mit größtmöglichem Erfolg weiterverarbeitet werden.
Granular
Biotin Granulat kann man in kleinen Schläuchen kaufen. Die Granulat Kügelchen legt man sich auf oder unter die Zunge und lässt diese dann im Mund zergehen. Der Vorteil bei dieser Form der Darreichung ist der Umstand, dass der Nährstoff gar nicht erst bis in den Darm muss. Hier erfolgt die Weitergabe direkt über die Schleimhäute, was eine deutlich schnellere Verarbeitung des Biotins im Körper ermöglicht.
Pulver
Biotinhaltiges Pulver ist dabei nicht mit Granulat zu verwechseln. Viel mehr handelt es sich dabei um ein Nahrungsergänzungsmittel, dass man spielend mit allen möglichen Nahrungsmitteln kombinieren kann. Schnell in der Milch für die Cornflakes aufgelöst, in den Saft zum Frühstück gemischt oder beim Backen eine Messerspitze untergemischt. Es gibt entsprechende Pulver in Geschmacksrichtungen – aber auch komplett geschmacksneutral.
Mit Biotin angereicherte Lebensmittel
In diese Kategorie fallen beispielsweise Süßigkeiten oder andere Lebensmittel, die mit Biotin angereichert wurden. So findet man auf dem Markt der Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise Gummibärchen, die mit Biotin angereichert wurden. Bei angereicherten Lebensmitteln ist die Dosierung meistens sehr hoch – hier sollte man es mit diesen Lebensmitteln auf keinen Fall übertreiben.
Möglichkeiten, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Da wären zu nennen:
- Drogeriemärkte
- Apotheken
- Online Apotheken
- Andere Online-Händler
Das gerade das Internet dabei eine immer größere Rolle spielt liegt auf der Hand – vershiebt sich doch ein großer Teil des aktiven Lebens gerade „ins Netz“. Trotzdem kann es Sinn machen an der einen oder anderen Stelle ganz old School in die Apotheke zu gehen.
Vor- und Nachteile der einzelnen Einkaufsmöglichkeiten
Drogeriemarkt
Im Drogeriemarkt genießt man den Vorteil, dass die Preise in der Regel mit am niedrigsten sind. Dafür handelt es sich bei den Präparaten auch nicht immer um die hochwertigsten. Für die einfache Abdeckung des Tagesbedarfs eines gesunden Menschen, reicht die Qualität der Drogeriemarkt-Kette allemal aus
Ein Problem im Drogeriemarkt ist darüber hinaus, dass man hier keinerlei Beratung erwarten kann. Die Mitarbeiter in Märkten wie DM, Rossmann oder Müller sind nicht auf ernährungsspezifische Fragen geschult. Insofern kann hier auch zum Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln keine seriöse und gute Beratung erteilt werden. Trotzdem lohnt sich das Preisersparnis im Vergleich zu einem Produkt aus der Apotheke oftmals. Wenn man genau weiß, welche Dosierung man möchte und was außer Biotin noch in einem solchen Präparat drin sein soll oder darf, kann man sich hier auch bequem ohne Beratung zurechtfinden.
Apotheke
Apotheken kommen in der Regel mit deutlich teureren Produkten daher – bieten aber auch eine Beratung zur Frage nach dem passenden Biotin Nahrungsergänzungsmittel an. Hier kann es Sinn machen dann vorbeizuschauen, wenn man beispielsweise einen Biotinmangel vermutet, aber noch keinen Termin beim Arzt hate. In einem solchen Fall können die Fachkräfte in der Apotheke mit Sicherheit beratend zur Seite stehen. Da die Produkte in der Apotheke in der Regel hochwertiger sind, als in den meisten Drogeriemärkten, kann hierüber womöglich auch eine bessere Verarbeitung und Resorption erfolgen.
Onlineapotheke
Was die Qualität der Produkte angeht, bringt die Onlineapotheke alle Vorteile mit, die eine normale Apotheke auch hat. Dazu kommt, dass die Online Apotheke oftmals deutlich billiger im Preis ist. Das Problem dabei ist nur, dass man hier eben keine Beratung erfährt, wie in einer klassischen Apotheke. Wer genau weiß was er sucht – am besten Namen und Hersteller des Präparats, der kann sich in einer Onlineapotheke mit hochwertigen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln optimal eindecken.
Anderer Onlinehandel
Bei anderen Onlinehändlern ist immer auch ein wenig Vorsicht geboten. Zu erst einmal sollte man sich vergewissern, wo der Onlinehändler seinen Sitz hat. Wenn er seinen Sitz in Deutschland hat, dann steht auch der Onlinehändler unter den Regulierungen der deutschen Behörden. Das bedeutet dann auch, dass hier keine leeren Werbeversprechungen gemacht werden dürfen usw.
Die Produkte eines guten Onlinehändlers liegen von der Qualität her deutlich über denen in einer Drogerie. Doch gerade im Online Handel ist es wichtig, sich genau die Inhaltsliste anzusehen und sich zu vergewissern, dass es auch genau dieses Präparat war, dass man haben wollte.
Fazit
In vielen Fällen ist es kein Problem, die notwendige Tagesdosis an Biotin über die Nahrung aufzunehmen. Doch wenn es wirklich einmal zu einem Biotinmangel kommt, sollte man schnell reagieren und diesen durch die Gabe einer hohen Biotindosis so weit wie möglich ausgleichen. Wer gesundheitliche Probleme im Darmbereich hat, in letzter Zeit viel Antibiotika genommen hat oder andere Medikamente einnehmen musste oder muss, könnte Gefahr laufen, in einen Biotinmangel zu schliddern.
Biotin wird für zahlreiche Abläufe im Körper benötigt.
Da Biotin praktisch nicht überdosiert werden kann, kann es Sinn machen, seinen Biotinhaushalt mit Nahrungsergänzungsmitteln weiter aufzubauen. Vor allem, wenn man zu einer der weiter oben genannten Personengruppen gehört, die am ehesten in die Gefahr einer Biotin Unterversorgung geraden.
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